Am vergangenen Wochenende wartete das Highlight des Jahres auf Max Hesse. Der Rennfahrer aus Wernau gab sein Debüt beim traditionsreichen 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring. Im BMW Junior Team feierte er einen Klassensieg und platzierte sich sensationell in den Top-20 der Gesamtwertung. Einfach war das Rennen in der Grünen Hölle aber nicht.
Seit vergangenen Dezember bereitete sich Max Hesse auf das große Event vor. Fitness-Training in Italien, zahlreiche Stunden im Rennsimulator und Starts im Rahmen der Nürburgring Langstreckenserie (NLS) machten ihn und seine Teamkollegen aus dem BMW Junior Team fit für das Megaevent.
Durch die Corona-Pandemie wurde die 48. Auflage des Rennmarathons vom Mai auf Ende September verlegt. Für die über 100 Teams warteten damit neue Herausforderungen. Fünf Stunden mehr als sonst galt es die 26 Kilometer lange Nordschleife im Dunklen zu befahren. Max und seine Teamkollegen Dan Harper und Neil Verhagen hatten sich darauf speziell vorbereitet. „Vor dem eigentlichen Rennen, haben wir eine Nachtsessions von 20-8 Uhr im Simulator durchgespielt. Wir sind dabei Doppelstints gefahren, haben geschlafen und auf die Ernährung geachtet. Das hat für das reale Rennen schon sehr geholfen“, verrät Max.
Das Wetter zeigte sich dann in der Eifel gewohnt launisch. Die Temperaturen fielen teilweise in den tiefen einstelligen Bereich und es regnete fast durchweg. Für das Junioren-Trio aber kein Grund zur Sorge. Bereits im Qualifying bewiesen sie mit einer Klassenbestzeit ihre Ambitionen und fuhren so einen Platz in der ersten Startgruppe heraus.
Im Rennen zwei Mal rund um die Uhr galt es dann die nötige Ruhe zu bewahren, aber trotzdem zu attackieren. Das machten die Drei perfekt und fuhren bereits bis zum frühen Abend einen Vorsprung von einer Runde auf die Verfolger heraus. Gegen 23 Uhr folgte jedoch die vorläufige Unterbrechung des Rennens. „Schon in meinem ersten Nachtstint habe ich gemerkt wie schwer es auf der Strecke war. Man hat teilweise nichts mehr gesehen, Wasserbäche liefen über die Straße und starker Nebel zog auf“, erklärte Max die Bedingungen in der Grünen Hölle.
Erst um 8 Uhr morgens ging das Rennen weiter. Das BMW Junior Team setzte seine Fahrt fort und fuhr am Ende einen beachtlichen Klassensieg, sowie als bestes nicht GT3-Fahrzeug einen 19. Gesamtrang ein. „Das war ein unglaubliches Erlebnis. Ich mag mir gar nicht ausmalen wie das Rennen mit 200.000 Fans an der Rennstrecke ist. Wir haben unseren Plan komplett umgesetzt und dabei unseren BMW M4 GT4 unbeschadet nach Hause gebracht. Ich hatte in meinen Stints keinen Ausritt und Kontakt mit anderen Fahrzeugen. Ein großer Dank an Walkenhorst Motorsport und BMW für die perfekte Arbeit. Noch schöner war der Abschluss natürlich, dass BMW einen Doppelsieg gefeiert hat“, fasste der 19-jährige zusammen.
Nun geht es für Max am 24. Oktober mit der Nürburgring Langstreckenserie (NLS) weiter. Dort warten bis zum Saisonfinale im November noch vier Meisterschaftsläufe. Gleichzeitig absolvieren die BMW Junioren zahlreiche Events abseits der Rennstrecke.